13.07.2024

Erinnerungen, .....


Huhu ihr Lieben,

ich hänge immer noch voll in den Seilen. Ich kann grade gar nichts, außer hier putzen, mit meiner Großen meine einsamen Runden drehen, meinen Alltag schaffen, aber meine Kreativität ist derzeit leider total im Keller verschwunden.

Ich bin leer.

Die Box, die ich für meine Süße vorbereitet hatte, ist zu klein für ihr Aschehäufchen und steht nun auch halbfertig herum, .... ich kann derzeit beim besten Willen nicht ins Atelier, bin total blockiert -.- 

15 Jahre der Liebe sind nun vorbei und ich knabbere schwer dran, .... sie fehlt einfach immer, und überall.

Ich hatte in all meinen 55 Hundejahren nur zwei Welpen. Einen in jungen Jahren, die ich leider früh aus familiären Gründen wieder abgeben musste, und eben meine kleine Gina. Sonst waren alle meine anderen Hunde "Second-Hand-Hunde", oft schwierig bis unerziehbar, bissig, gefährlich für sich und andere und ich trage mehr als eine Narbe von ihnen auf und in mir.

Die kleine Gina zog 2009 bei uns ein, damit unser damaliger großer Rüpel-Rüde Rokko eine kleine Freundin hatte. Rokko war draußen so derart unverträglich das keinerlei Hundekontakt möglich war, bis eben unsere Lütte mit acht Wochen bei uns einzog. Von der ersten Sekunde an steckte sie ihn mit ihrer Intelligenz und ihrem Schalk in die Tasche und der große schwarze Bär wurde bei ihr so sanft wie ein Lamm ;)


Gina, unser kleine Luchen, war so ein Sonnenschein. Sie liebte alles und Jeden, hat nie Stress gemacht oder verursacht, war immer brav und lieb, einfach ein rundum gute Laune-Paket von Hund ^^ Und wer glaubt, ein Welpe guckt sich das Verhalten des Großen ab, der hat unsere Kleine nicht erlebt. Rokko konnte an der Leine bei Hundesichtung toben wie er wollte, Gina fand jeden fremden Hund erstmal spannend, trottete fröhlich hin und begrüßte erstmal herzlich und lieb ^^ Sie war wirklich einmalig!


Etwas ganz besonderes mit Ringelschwänzchen in unscheinbarer Verpackung ;) Immer lustig und gut gelaunt, schnüffelnd das Kleingedruckte lesend, und immer fein auf dem Weg bleibend. Niemals dreckig oder wie eine "Wildsau" über die Felder oder durch Pfützen flitzend wie Rokko oder Bonny ;)
Nein, Luchen stakste wie ein Storch durchs nasses Gras, bloß hübsch artig und sauber bleiben ^^


Welch naserümpfende Blicke erntete Paul von ihr, wenn er sich mal wieder vor seinem Körbchen "erleichtern" musste. Wie pikiert sie immer reagierte, wenn mal so ein Malheur passierte ^^ Es war schon komisch, wie angewidert sie aufstand und würdevoll die nun stinkende Bühne verließ ;) 
Mein kleines Mädchen war echt ein Herzchen.

Sie besaß einen vorzüglichen Appetit, freut sich immer über Extra-Beilagen, knabberte für ihr leben gerne und besaß darum immer ein etwas rundlicheres Hüftchen ^^ Bis ins hohe Alter waren ihre Zähne und Knochen in einem beneidenswert guten Zustand, der sogar bei ihren Tierärztlichen Kontrollen lobend Erwähnung fand.


Nach Rokkos Tod hatte unsere Kleine arg gelitten, kein Fressen fand mehr gefallen, kein Lustig-Luchen mehr, das traurige Köpfchen hing nur noch, es war ein Jammer. Eine neue Hundhälfte musste her und wir fanden unsere Große. Bonny war von Anfang an, seelisch wie körperlich, kein "Leichtgewicht", aber Gina hat uns beim Kennenlernen deutlich gezeigt, DIE ist es, DIE und keine, und sie blieb es auch bis zum Ende, .... ihre geliebte große kleine Schwester ^^


Sie haben von Anfang an zusammen gekuschelt/geschlafen, sich geputzt, zusammen geschnüffelt und gespielt, waren vom ersten Tag an ein Dream-Team, meine Mädels. Auch wenn wir oft verzweifelten an der Großen ungestüm, die Mädels waren immer ein Herz und eine Seele ;) 
Sogar Paule, der ja erst später dazu stieß, bekam nicht wirklich eine Pfote in diese Zweisamkeit. Gut, Bonny spielte und kuschelte zwar mit ihm, unserer Kleinen war er immer gleichgültig bis unangenehm mit seiner ruppigen Terrierart und seiner Unsauberkeit.
Generell betrachtete sie alle meine Betreuungshunde als nicht zur Familie dazugehörig. Freundlich bis ignorierend, aber immer mit Abstand.
Auch schien sie froh zu sein, als ich keine neuen Hunde mehr aufnahm und nur Paul als Dauergast blieb.

Dann nahm die Schwere der Jahre langsam zu und unsere kleine Gina wurde chronisch krank. Ihre Leber wollte nicht mehr und nach einigen Zitteranfällen bekam sie für Beides Medikamente und Diätfutter. So lief es noch wunderbare und unvergessliche zwei Jahre, bis sie letztes Jahr immer tüdeliger, dünner und klappriger wurde.


Die letzten Monate habe ich sie intensiv gepflegt. Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, sie weg zu geben oder gar allein zu lassen, nur weil sie mit ihren Gebrechen unbequem wurde. Versteht mich nicht falsch, auch mir wurde es mal zu viel, wenn ich mich beim kochen umdrehte und Mädchen den Lake Michigan hinter mir regnen ließ. Oder wenn ich mal mit mir/den Männer zu tun hatte und sie daneben den Rücken krumm machte und es wenig später nicht grade "dufte" dampfte.
Natürlich wird einem sowas auch mal zu viel, aber dafür gibt es einen Handytimer, den Garten und/oder Kotbeutel, die man einfach drunter halten kann und gut ist.
Wir haben uns mit ihr arrangiert, unsere Leben nach ihren Bedürfnissen umgestaltet, z.B. unsere Treppenstufen bunt beklebt, damit sie sie noch erkennen konnte, überall Gummimatten ausgelegt, damit sie beim fressen/saufen nicht mit den Hinterbeinen weg-rutschte, unseren Rasen gegen Rindenmulch getauscht, damit sie ein privates Klo im Garten hatte, denn Gassi ging seit Winter nicht mehr, u.v.a. Anders wäre es auch niemals gegangen.

Ein ganzes Hundeleben hat sie mich/uns mit Witz und Charme begleitet, was sind da ein paar Wochen "im Auge behalten", Nase cremen, Popo- Haufen- oder Pfütze-wischen, Treppe-rauf und runter-tragen, nach dem Schlafen wieder auf die Beine helfen, im Garten zum "Pischer-Plätzchen" dirigieren, erinnern, erinnern und nochmal erinnern was sie grade wollte, Diätfutter und Medis besorgen und immerwährendes Kuscheln und "bleib bitte immer bei mir/in Sichtweite"? 
Eben, gar nichts!


Bis zum Ende haben wir Pfötchen gehalten, geküsst und geflüstert. Ich und mein kleiner Sonnenschein, ....

Ihre Asche ist nun wieder hier und sie kommt noch dieses Jahr zu Puschel und den Wutzen in ihren geliebten Garten, aber da brauche ich noch etwas Zeit q.q

Ich sah und sehe meine Hunde niemals als Kinder, oder Kindersatz, es sind und bleiben Hunde, in ihrer eigenen Welt der Wahrnehmung und Gedanken/Gefühlen. Aber trotzdem hänge/hing ich mit tiefer Liebe an jedem Einzelnen und wurde auch die Verantwortung für sie nie müde oder leid. 
Und ich hatte schon Granaten, Holla die Waldfee.
Gina war mein zweiter Welpe, sie war immer bei mir/uns, lebte im Rudel, kannte nichts Schlechtes oder Böses, wurde und hat von Herzen geliebt, gibt es etwas Schöneres?

Run free mein kleines Schätzeken, ich werde dich unendlich vermissen, ....















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